Südafrikanischer Akasia Lutheran Choir zum 500-jährigen Reformationsjubiläum
Der Name des Akasia Lutheran Choirs (ALC) bezieht sich auf das Wohngebiet „Akasia“ und der „Akasia Lutheran Church“ (luth. Kirche Akasia), der die Mitglieder angehören. Akasia ist ein Komplex von Vororten im Norden von Pretoria. Als die südafrikanische Hauptstadt Pretoria im Zuge der industriellen Expansion in den 1960er Jahren wuchs, wurden im Norden auf ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieben immer mehr Häuser gebaut. Bis Anfang der 1990er Jahre lebten hier vor allem weiße Afrikaans sprechende Menschen, schwarzen Südafrikanern war es nicht erlaubt, in Städten zu leben. Nach der Apartheid und mit Aufkommen der Demokratie in Südafrika hat sich das Gebiet verwandelt. Nun besteht die Bevölkerung in Akasia zu mehr als 70 % aus Schwarzafrikanern, unter ihnen die Mitglieder des Akasia Lutheran Choirs.
Der 1999 von vier Mitgliedern gegründete Kirchenchor besteht inzwischen aus mehr als sechzig Sängerinnen und Sängern. Im Juni 2011 war der Chor zum ersten Mal in Deutschland. Damals folgte der Chor einer Einladung des ELM (Ev. Luth. Missionswerk) Hermannsburg zum jährlichen Missionsfest. Anschließend verbrachten die afrikanischen Sängerinnen und Sänger einige Tage in Hildesheim. Organisiert wurde ihr Aufenthalt in Hildesheim von dem damaligen Projektchor „join hands“. Der von Katja Ruppel (Aktion Bundesschluss und Management Gospelvoices) und Burkhard Leicht (Management Gospelvoices) gegründete Projektchor brach einige Monate später im Oktober 2011 zu einer Begegnungsreise nach Südafrika auf und besuchte u.a. auch den ALC. Die daraus entstandenen Freundschaften blieben bestehen und so stand auch auf der zweiten „join hands“-Reise im Oktober 2013 wieder ein mehrtägiger Besuch in Akasia auf dem Programm.
Nun kam der Akasia Choir zum zweiten Mal nach Deutschland. Erneut nahmen die 40 Reiseteilnehmer zunächst am Hermannsburger Missionsfest teil. Unter dem Motto „Wir sind so frei“ feierte das Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM) sein diesjähriges Missionsfest. Anlässlich seines Themenjahres „Reformation und Eine Welt“ und in Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 griff das ELM die Freiheit der Christenmenschen auf. Diese sind rund um den Globus vom Evangelium dazu befreit, Traditionen zu hinterfragen, sich einzumischen, wo Unrecht geschieht, Hass durch Liebe zu besiegen und in allen Sprachen und Traditionen zu beten.
Abschließend kam der Akasia Choir vom 21. bis 27. Juni 2017 nach Hildesheim.
Die afrikanischen Sängerinnen und Sänger wurden wieder alle privat in den Familien von Gospelvoices- und Aktion Bundesschluss - Mitgliedern, sowie bei ehemaligen Teilnehmern des Projektchores untergebracht. Denn Begegnung stand auch dieses Mal wieder im Vordergrund. Neben den gemeinsamen Chorproben standen für diese Woche auch gemeinsame Ausflüge, Besuche von Schulen und anderen sozialen Einrichtungen auf dem Programm.
Es waren zusätzlich drei Konzerte in Hildesheim und Umgebung geplant. Das Repertoire, mit dem der Chor in seinem Heimatland bereits einige regionale und überregionale Auszeichnungen erhalten hat, umfasst geistliche und auch traditionelle Lieder aus Afrika. Die Liedtexte sind u.a. in den Sprachen Tswana, Northern Sotho oder Englisch.